Richard Emil Kuöhl:
Helm ab zum Gebet

Richard Emil Kuöhl: Helm ab zum Gebet (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Richard Emil Kuöhl: Helm ab zum Gebet (1924, Muschelkalk)
Ehrenfriedhof, Hauptachse, Sandberg, 23568 Lübeck (St. Gertrud)

Routenplaner: 53.88587, 10.7084


Beschreibung

Der Lübecker Ehrenfriedhof ist ein von waldigen Hügeln umgebener Hain, der eine Fläche von rund fünf Hektar umfasst. Er wurde auf Bestreben des Gartenarchitekten Harry Maasz (1880–1946) ab 1914 angelegt und ist heute die zentrale Gedenkstätte der Hansestadt für die militärischen und zivilen Opfer beider Weltkriege. Im Jahr 1924 entstand Richard Emil Kuöhls Skulptur des trauernden Soldaten, der im langen Uniformmantel mit gesenktem Haupt steht, die Hände gemeinsam mit dem Helm vor der Brust zum Gebet verschränkt. Die halbkreisförmige Anlage, deren Mittelpunkt die rund vier Meter hohe Skulptur ist, wurde als Denkmal für die knapp 2000 gefallenen Soldaten des Infanterie-Regiments „Lübeck“ Nr. 162 geschaffen.

Person

Richard Emil Kuöhl
Richard Emil Kuöhl wurde am 31. Mai 1880 in Meißen geboren. Nach einer Ausbildung als Kunsttöpfer studierte er ab 1902 an der Dresdner Kunstgewerbeschule beim Bildhauer Karl Groß. Später folgte er seinem Lehrer aus Dresden Fritz Schumacher nach Hamburg, der u.a. für seine Backsteinbauten bekannt geworden ist, die Kuöhl dann in den folgenden Jahren mit Skulpturen ergänzend bestückte. Diese setzte er in Stein, Keramik und Terrakotta für Gebäude u.a. in Bad Oldesloe, Flensburg, Lübeck oder Hamburg sowie in Kunstobjekten auf Grabanlagen des Ohlsdorfer Friedhofs um. Er war Mitglied im Hamburger Kunstverein und 1919–1932 Mitglied der Hamburger Sezession, deren Jahresausstellung 1933 von den Nationalsozialisten zwangsgeschlossen wurde. Auch nach der Machtübernahme der NSDAP diente er den staatlichen Institutionen als Auftragnehmer wie beispielsweise mit dem Kriegerdenkmal in Hamburg, dem dann in den 1980er Jahren das Gegendenkmal des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka gegenübergestellt wurde. Er starb am 19. Mai 1961 in Rohlfshagen bei Bad Oldesloe.

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Galerie

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